Page 22 - Broschüre zum 100-jährigen Jubiläum des Rathauses
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 begann für Heiligenhaus eine neue Ära und umfangreiche positive Entwicklung, stellte aber die Kommune erst einmal vor große Heraus- forderungen. Innerhalb der 50-jährigen Geschichte der Landgemein- de von 1897 bis 1947 stieg die Einwohnerzahl von 5.368 auf 11.947. Die große Mischung in der Bevölkerungsstruktur durch Um- und Ansied- lung von Vertriebenen und Flüchtlingen, die dringend für die Auswei- tung der heimischen Industrie notwendig waren, konnte nur innerhalb der Lebensstrukturen durch intensive Zusammenarbeit aller verant- wortlichen Gremien gelöst werden. In den Annalen ist zu lesen: „Mit der Ausweitung der Industrie und der Zunahme der Bevölkerung stand die Schnellzuwachsgemeinde Heiligenhaus nach dem 2. Weltkrieg vor dem Problem, die bauliche Entwicklung in geordnete Bahnen zu len- ken und im Zuge der Verkehrsentwicklung auch die vorhandene Be- bauung im Ortskern den veränderten Verhältnissen anzupassen“. Das architektonische Bild der Stadt änderte sich zusehends. Die kleinen, schmucken Schiefer- und Fachwerkhäuser mussten zum Teil großen Miethäusern weichen. Bau von Kleinsiedlungen und Mietwohnungen entstanden in fast allen Ortsteilen. Durch beste zuständige Planungen gelang es „die Bebauung auf dem Höhenrücken zwischen Vogelsang- bach und Leubecker Bach den topografischen Verhältnissen in seinen interessanten Gliederungen so glücklich anzupassen, dass die einzel- nen kleineren und größeren Wohnbereiche durch Einordnung von Grünflächen, Aufforstung in den Talmulden und an den Hängen oder durch Beibehaltung eines freien Blickfeldes in die Landschaft eine be- sondere Note und hohen Wohnwert erhielten.“ Heiligenhaus wurde zur Stadt im Grünen und ist es bis heute geblieben, mit 45 Kilometern markierten Wanderwegen durchs Angertal und Vogelsangbachtal bis hinein ins Ruhrtal. Über der Bahnhofstraße liegt die erste Waggonbrü- cke Deutschlands. Sie ist Teil des Panoramaradweges Niederbergbahn, eines 40 Kilometer langen Rad- und Wanderweges mit Anbindung an das 300 Kilometer lange Netz der Panoramaradwege.
Die City mit dem Stadtkern innerhalb der schmalen Hauptstraße und einem freien Platz (Kirchplatz) wurde zu einem Geschäftszentrum ausgebaut. Später entstand ein Citycenter mit Geschäften und Büros.
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