Page 15 - Heiligenhauser Magazin 2 2023
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 Perspektive zu sorgen. Das änderte sich im Jahre 1989, als das Rathauscenter ans Rathaus an- und um das Rathaus herumge- baut wurde. Neben der Geschäftspassage mit Arztpraxen, Wohnungen und Tiefgarage entstand angedockt ans Rathaus der so genannte „Neubau“, so dass unter einem Dach nun alle Dienststellen der Stadtver- waltung Platz finden konnten.
Dieser Ansatz setzte sich später noch fort, indem sich das Rathaus in weitere Teile des Centers ausdehnte: Das asiatische Restaurant im Innenhof des Rathauscen- ters erwies sich als Misserfolg, so dass die Stadt diesen Gebäudeteil erwarb und um das Jahr 2000 hier ein Bürgerbüro nach dem damals neuesten Konzept eröffnete. Später folgten das Stadtarchiv, das Kultur- büro ins ehemalige RWE-Beratungsbüro und das Jobcenter in Teile der ehemaligen
Ladenpassage. Heiligenhaus profitiert damit seither von einer zentralisierten „Stadtverwaltung der kurzen Wege“, da anders als in anderen Städten die Verwal- tung nicht auf mehrere Liegenschaften im Stadtgebiet verteilt ist.
Architektonisch ist das Rathaus eindeutig ein Kind seiner Zeit. Die klar strukturierte, schnörkellose Fassade im Stil des Neo- klassizismus ziert zur Hauptstraße hin der dafür typische, imposante Giebel mit Uhr und Portal. In Heiligenhaus wurde dies aus dem besonderen, grünen (!) Sandstein aus Anröchte hergestellt. Nicht wenige erinnert das Gebäude an das Rathaus
von Hill Valley aus dem Film „Zurück in die Zukunft“ (1985), dessen Giebeluhr Marty McFly mit einem Blitzeinschlag
die Zeitmaschinen-Reise zurück ins Jahr 1985 ermöglicht. Passend dazu zeigte der
Als 2006 zur Fassadensanierung der wilde Wein entfernt wurde, zeigten sich die tiefen Schäden im Mau- erwerk. Das Rathaus sah plötzlich nackt und trist aus. Das galt aller- dings auch stets für die stillosen Kunststofffenster, die man hatte einbauen lassen (links im Bild).
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