Page 18 - Heiligenhauser Magazin 2-2024
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Vom Acker zur neuen Heimat
1952 entstand auf besondere Weise eine Siedlergemeinschaft in Heiligenhaus
Von Peter Wensierski
  „Wir haben nicht lange überlegt, son- dern einfach angefangen!“ Die Augen meines Gegenübers leuchteten noch immer auf, als ich mit ihm zusammen- saß und er erzählte, wie es damals alles losging. Da war Josef Taborsky gerade mal 21 Jahre alt und seine Freunde nannten ihn kurz „Jupp“. Da- bei blieb es auch wenn er als Former in der Eisengießerei Hitzbleck im Akkord arbeitete. „Jupp“ gehörte Anfang der fünfziger Jahre zu den jungen Leuten, die einen Traum hatten, aber nicht darauf warten wollten, dass andere etwas für sie tun. „Ich muss halt im- mer selbst die Initiative ergreifen und etwas zu tun haben. Das war damals so und das ist auch immer so mein Leben lang geblieben.“
Er meldete sich bei der Stadt Heiligen- haus und beim Siedlerbund Rheinland
als Anwärter auf eine eigene Wohnung in einem Haus, dass es jedoch eigen- händig aufzubauen galt.
Doch er war nicht der Einzige, der an etwas teilnahm, was bei mir 70 Jahre später noch Interesse und Bewunde- rung auslöst. „Hilfe zur Selbsthilfe“ hieß das Projekt, über das ich nun – nach vielen Jahren der Gespräche und des Hineinschauens in Alben, Schubla- den und Kisten eine Foto-Ausstellung zusammengestellt habe, die nun ab dem 25. August bis Ende Septem-
ber dank Unterstützung ehemaligen Siedler und ihrer Kinder, Heiligenhau- ser Firmen, der Sparkasse und einiger weiter unten aufgeführter, engagierter Menschen realisiert werden kann.
Auch der damals Anfang 20-jährige Ernst Spitzlei erinnert sich noch gut an diese für ihn aufregendes Zeit: „Es
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 Wir haben nicht lange überlegt ...
 























































































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