Page 43 - Heiligenhauser Magazin 1-2021
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  mit ihren langen Stängeln eher an Knospen erinnern, sind essbar. Ein heißer Teeaufguss mit den Blättern ist ideal gegen Erkältungen.
Die Vogelmiere wächst bevorzugt in Gemüsegärten und an teilbeschatteten Stellen, wo sie mit anderen Pflanzen nicht sonderlich konkurrieren muß. Vogel- miere hat einen mild-nussigen Geschmack und auch weitaus mehr wertvolle Nähstoffe als beispielsweise Kopfsalat. Zudem enthält sie viel Vitamin C und
einen hohen Anteil an pflanzlichem Eiweiß. Blätter, Samenstände, Knospen, Blüten – die ganze Pflanze eignet sich für Salat, pur aufs Brot oder als Zugabe im Smoothie.
Das Gartenschaumkraut oder auch Bitterkresse ist
in unseren Gärten weit verbreitet und blüht bereits im Vorfrühling. Trotz seines hübschen Aussehens gilt es als Unkraut und wird dementsprechend bekämpft. Da- bei sieht es nicht nur gut aus, es schmeckt auch noch.
Die würzigen Blätter erinnern an Rucola und Kresse, mit denen es verwandt ist. Es eignet sich vor allem für rohe Speisen wie Salate, Aufstriche oder Butter- brotbelag. Gartenschaumkraut besitzt einen hohen Vitamin-C-Gehalt, zudem Bitter- und Mineralstoffe, die sich positiv auf den menschlichen Organismus auswirken.
Zu guter Letzt der Bärlauch. Er ist der absolute Klassiker unter den Wildkräutern im Frühling. Er wächst an schattigen, feuchten Plätzen, gerne im Wald. Essbar sind die jungen Blätter, die vor der Blüte das stärkste Aroma aufweisen. Bärlauch ist vor allem für Knoblauchfans eine wahre Köstlichkeit und hat zudem eine stark reinigende und entgiftende Wirkung auf unseren Körper. Er kann zu Pesto sowie Aufstrich verarbeitet, in den Salat gemischt oder als Suppe
Vogelmiere
zubereitet werden. Aber Achtung, die Verwechslungsgefahr mit Maiglöckchen besteht zum Ende der Bärlauch-Saison durchaus.
Bei uns wachsen übrigens alle die- se Wildkräuter im eigenen Garten. Wenn man den Blickwinkel etwas ändert, können unerwünschte Gäste als die Schätze erkannt werden, die sie in Wahrheit sind. Jede dieser heimischen Pflanzen hat außerdem einen unermess- lichen Wert für die Insektenwelt. Vielleicht gelingt es mit diesem Wissen, etwas Frieden mit den ungebetenen Kräutern im eigenen Garten zu schließen.
Siglinde Ottenjann Sprecherin des
AK Natur und Umwelt
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