Page 24 - Kraut & Kröte
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   Drei Wege zu einer Blumenwiese
lWenn man die Düngung einstellt und den Schnitt auf wenige Male im Jahr reduziert, wer- den sich nach und nach Kleearten und Gänse- blümchen einstellen. Der Nachteil hierbei ist, dass sich der Umwandlungsprozess zu einer artenreichen Wiese über viele Jahre hinziehen wird.
lZusätzlich zu den oben beschriebenen Schritten kann man den Rasen mit erwünschten Blüten- pflanzen „impfen“. Dazu entfernt man punktuell die vorhandene Grasnarbe und sät oder pflanzt gezielt vorgezogene heimische Wiesenblumen ein. Von diesen Impfstellen breiten sich die einzelnen Arten langsam aus, aber auch hier ist Geduld gefragt.
lDer kürzeste Weg zu einer artenreichen Blu- menwiese erfolgt, indem man die Grasnarbe 10 Zentimeter tief abträgt und mit Sand auf füllt. Den Sand kann man am besten mit einer Fräse in den Unterboden einarbeiten. Im Herbst, unbedingt vor dem ersten Frost, sät man eine standortgerechte Samenmischung aus. Dabei reichen 5 bis 10 Gramm pro Quadratmeter aus. Der Samen braucht nur wenige Millimeter tief eingerecht und mit Fußbrettern gut angedrückt werden. Hält man den Boden während der Keimperiode über 4 bis 6 Wochen feucht, wird man ein optimales Ergebnis erzielen.
lIn Neubaugebieten ist der magere Boden meist schon vorhanden. Möglichst diesen nicht abfah- ren und teueren Mutterboden liefern lassen. Sie haben bereits alle Vorraussetzungen um einen Magerstandort zu schaffen.
Typische Blumen einer Wiese
Schafgarbe (Achillea millefolium), Glockenblume (Campanula spec.), Wiesenflockenblumen (Cen- taurea jacea), Echtes Labkraut (Galium verum), Johanniskraut (Hypericum perforatum), Wiesen- witwenblumen (Knautia arvensis), Margeriten (Leucanthemum vulgare), Hornklee (Lotus cor- niculatus), Wiesensalbei (Salvia pratensis), Echte Schlüsselblume (Primula veris), Wiesenknopf (Sanguisorba minor), Tauben-Skabiose (Scabio- sa columbaria), Taubenkropf-Leimkraut (Silene vulgaris) und auch Kleearten wie Hornklee (Lotus corniculatus) und Hopfenklee (Medicago lupuli- na) dürfen nicht fehlen. Die Doldenblütler Wilde Möhre (Daucus carota) und Schafgarbe (Achillea millefolium) vervollständigen das Angebot.
lDas Schnittgut der Wiese muss nach jeder Mahd entfernt werden, sonst bildet sich neuer Humus und mit steigendem Nähstoffgehalt verschwin- den die Blütenpflanzen wieder. Je weniger Nährstoffe im Untergrund enthalten sind, desto blütenreicher wird die Wiese.
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