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von Geisterhand einige Äpfel, Nüsse oder selbst gebrannte Bonbons aus Margarine und Zucker, in Papier ge- wickelt, über die Erde.
Großmutter verstand es prächtig uns weis zu machen, dass alles vom Heili- gen St. Martin sei und dass er auch in Notzeiten die Kinder nicht vergisst. Wir waren selig und heute noch erzählen wir unter Freunden von diesen Aben- den in Großmutters Wohnzimmer mit seinem eigenartigen Zauber. Ab und an durften wir auch zu den Nachbarn zum Singen gehen. Meist bekamen wir zehn Reichspfennig oder ein Plätzchen. Denn
schon früh waren die Lebensmittel rationiert, Dennoch freuten wir uns über jede kleine Gabe. Doch wie gesagt, das waren nur zwei oder drei Jahre nach Kriegsanfang und bald beherrschte Flie- geralarm die Abende und unser Haus verschwand vom Erdboden. Aber auch im Bunker tief unter der Erde, erzähl-
te Großmutter am 11. November die Legenden vom Heiligen St. Martin. Und immer mit der Schlussbitte. „Vergesst auch in Eurer Not die Nächsten nicht, teilt mit denen die weniger haben als ihr.“
Ruth Ortlinghaus.
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