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Sankt Martin – wer war dieser Heilige?
Jahr für Jahr, wenn rund um den 11. November die Kinder singend mit ihren leuchtend bunten Later- nen durch die Straßen ziehen, ein O zier hoch zu Ross seinen Mantel teilt, taucht auch wieder die Frage auf: „Was steckt hinter diesem Brauchtum?“
Die Christenheit ehrt mit unterschiedlichen Riten seit Jahrhunderten diesen Heiligen Martin, den späteren Bischof von Tour. Um 316 wurde er in Sabaria (Steinamanger) in Ungarn als Sohn eines römischen O ziers geboren und bereits mit 15 Jahren mit einem römischen Reiterregiment nach Gallien versetzt. Der Überlieferung nach teil- te er seinen Soldatenmantel mit einem frierenden Bettler vor dem Stadttor von Amiens. Im Traum erschien ihm Christus, bekleidet mit dem abge- schnittenen Mantelstück. Das soll den Ausschlag zur christlichen Taufe und Missionierung gegeben haben.
356 schied der O zier aus dem Heeresdienst aus und kehrte in seine Heimat zurück. Früh und ein Leben lang übte er die christlichen Tugenden in tätiger Nächstenliebe und Bescheidenheit, verkörperte das Ideal als asketischer Priester, mitleidender Arzt und Nothelfer für Leib und Seele.
373 wurde Martin zum Bischof von Tour ge- wählt. Als Bischof widmete er sich vor allem der noch heidnisch verbliebenen Gebiete Galliens, gründete 375 das Kloster Marmoutier an der Loire. 397 starb der Heilige auf einer Visitati- onsreise und wurde am 11. November unter großer Anteilnahme der Bevölkerung in Tour begraben. Dieser Begräbnistag wurde zum Fest des Patrons der Bettler, Soldaten, Schneider und anderer Gewerbe.
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