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9. November – 80. Jahrestag der Kristall- oder Pogromnacht innerhalb des Dritten Reiches.
SA und SS Schergen wüteten auch in Heiligenhaus
Am 9. November jährt sich zum 80. Male die „Reichskristallnacht“ , eine zynisch verharmlo- sende Bezeichnung für das 1938 groß angelegte Pogrom der NSDAP und der SA gegen die jüdi- schen Mitbürger. Vorgegebener Anlass war das Attentat auf den Sekretär der deutschen Bot- schaft in Paris, Ernst Eduard vom Rath (1909- 1938), durch Herschel Grynspan am 7.11.1938. Der Pole mosaischen Glaubens wollte damit Rache für das Leiden seiner zwangsdeportierten Eltern üben. Die NS-Führung nutzte das Attentat als willkommenen Anlass, um der unzufriedenen Parteibasis „endlich“ Gelegenheit zum Handeln gegen jüdisches Eigentum zu geben und Juden auch gesetzlich aus dem deutschen Wirt- schafts- und Kulturleben zu ziehen, letztlich ihre Auslöschung zu beginnen. Man benutzte hierzu auch die Fiktion einer jüdischen Weltverschwö- rung und forderte eine Völkerverständigung auf Kosten der Juden.
Wie sah diese Pogromnacht in Heiligenhaus aus?
„Hier wohnte Adele Jacobs, Jahrgang 1899, eingewiesen April 1939 in die Heilanstalt Grafen- berg, ermordet im Mai 1939“ ist auf einer kleinen Messingplatte vor dem Rathauscenter zu lesen, einem so genannten Stolperstein zur Erinnerung an die Heiligenhauserin mosaischen Glaubens. Für sie begann vor 80 Jahren, in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, ein unvorstell- barer Leidensweg, der dann im Euthanasiepro- gramm tödlich endete. SA und SS-Schergen wüteten in dieser „Reichskristallnacht“ auch in
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X Margot Regensberg
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X Simon Jonassohn
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