Page 52 - Veranstaltungskalender 2-2020 des Stadtmarketing Heiligenhaus
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 50 Jahre Städtepartnerschaft zwischen Meaux und Heiligenhaus
Das in diesem Jahr 50jährige Jubiläum zwi- schen den Partnerstädten Meaux und Hei- ligenhaus erinnert an eine Sternstunde der Ausstellungskunst im Museum Abtsküche.
Rauschende Orgelklänge, Düfte von reifem Brie und blumigem Rotwein schufen ein besonderes Flair. Dicht gedrängt standen die Besucher, lauschten der Musik und ließen sich durch Worte, Töne, Bilder und Kunst- werke in die faszinierende Welt der sakralen Gotik Frankreichs entführen, jenem alten Kulturland das in der Ile de France mit dem Um- und Neubau der Kirche St. Denis bei Paris die abendländischen Wurzeln zu dem prächtigen licht durchflutenden und hoch in den Himmel ragenden Baustil legte. Exem- plifiziert an der Kathedrale Saint Etienne der Partnerstadt Meaux wurde die Vernissage auch zur Hommage an einen Jahrhunderte alten Ort. Gelegen an einer Flussschleife der Marne, wurde er bereits im 9. Jahrhundert zum Bischofssitz erhoben. Heute gehört die Stadt mit ihren über 50 000 Einwohnern zum Netz der „Villes et Pays de Art et d`Histoire“, eingestuft in einer Gemeinschaft von Städten mit hohem kunstgeschichtlichem Wert. Dementsprechend eröffnete der damalige frankophile Bürgermeister Dr. Jan Heinisch nicht ohne Stolz und Empathie diese präch- tige Dokumentation innerhalb der Sonder- ausstellungen des Museums. Sachkundig und kurzweilig gab er eine Lehrstunde über die hohe Schule christlicher Baukunst im
Mittelalter und betonte „Anstelle der für
die romanischen Baukunsttypen massiven Wände mit Rundbögen und Kreuzgewölben wurden Spitzbögen, Kreuzrippengewölbe sowie hohe dünne Wandflächen, weitgehend von großen vielfarbigen Fenstern aufgelöst, zu stilistischen Merkmalen der gotischen Sakralbaukunst“.
Heinisch parlierte zweisprachig und begrüßte in exzellentem französisch eine Delegation von Freunden und Förderern der altehrwür- digen Kathedrale St. Etienne, identifizierte sich mit einem Lobliede des französischen Romanciers Victor Hugo der bereits 1842 den Reiz dieser Stadt und seiner Bauten erkannte
Wie gewohnt gelang dem Museumskustos Schneider wieder eine umfassend informati- ve und unter ästhetischen Gesichtspunkten drapierte Präsentation. Neben dem Mittel- punkt Kathedrale erzählten alte Fotos und Urkunden von der geschichtsträchtigen Stadtgeschichte. Auch die uralte Steinmetz- kunst war akribisch auf Steinblöcken mit Werkzeugen nach mittelalterlichem Vorbild plastisch zu besichtigen und die Ausbildung des künstlerischen Handwerkberufes zu erfahren.
Über allem aber leuchteten die Fotos der Kathedrale als Gesamtkunstwerk oder in vie- len Details, entstanden zu jeder Tages- und Nachtzeit. Sie spiegelten die Intention der Baumeister des gotische Sakralbaus: Licht-
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