Page 7 - Broschüre zum 100-jährigen Jubiläum des Rathauses
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hof eingeweiht. Sie hieß daher schnell „Schule am Denkmal“, wie überhaupt das Denkmal als eine Art neuer Ortsmittelpunkt die Bezeich- nung des Platzes prägte.
1897 wurde Heiligenhaus schließlich selbst- ständig und brauchte nun plötzlich ein eigenes Rathaus, um seinen Bürgermeister und die winzige Stadtverwaltung unterzubringen. Man entschied sich für einige Räume in Westflügel der gerade beschriebenen Schule. Vermutlich markiert am ehesten diese Entscheidung den historischen Moment, in dem die Heiligen- hauser Stadtmitte festgelegt wurde.
Natürlich hatte Heiligenhaus ebenso ab die- sem Tag der Eigenständigkeit auch einen ei- genen Stadtrat, der jedoch bis auf Weiteres im Saal des Gasthofs „Zur Krone“, der an der Stelle des heutigen Woolworth-Marktes stand, tagte.
Rund 20 Jahre lebten die kleine Stadtverwal- tung und der Schulbetrieb eine Koexistenz in
dem Schulgebäude am Germania-Denkmal, bis die wachsende Verwaltung den Stadtrat zu einer Entscheidung zwang, wie sie künf- tig untergebracht werden sollte. „Schule oder Stadtverwaltung“, hieß die Frage, bei die Schu- le schließlich den Kürzeren zog. Die Klassen wurden im Jahre 1919 u.a. in Baracken an der heutigen Hülsbecker Straße ausquartiert. Zwei Jahre später wollte man schließlich aus dem eingeschossigen Schulbau in der Orts- mitte der Gemeinde nunmehr ein „richtiges“ Rathaus machen, denn das Gemeinwesen hatte mittlerweile deutlich gewachsene An- forderungen und Einrichtungen.
Der Heiligenhauser Gemeindebaumeister Ferdinand Diedering entwarf unter Mitwir- kung von Prof. Klotzbach aus Barmen den Rat- hausbau, wie wir ihn heute noch kennen, be- stehend aus dem Hauptgebäude und dem im rechten Winkel nach hinten zum Forum Hitz- bleck hin ragenden Querbau. Zu seiner Errich-
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