Page 56 - Heiligenhauser Magazin 3 2025
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werden wir weitergehen. Im Blick auf das
Schulsystem in Deutschland sehe ich aber
auch kritische Punkte: Zum einen bremst
die föderale Zersplitterung oft dringend
nötige Reformen aus. Zum anderen leiden
viele Schulen an Personalmangel und
überbordender Bürokratie, die die pädago-
gische Arbeit erschwert. Und nicht zuletzt
hinken wir beim Thema Digitalisierung
trotz vieler Fortschritte immer noch hinter
anderen Ländern her. Hier braucht es mehr
Tempo und Mut zu Veränderungen.
Welchen Stellenwert hat das große Ehren-
amt innerhalb der Stadt?
Das Ehrenamt ist für mich eine tragende
Säule unserer Stadt – einzigartig in seiner
Vielfalt und Bedeutung. Ob in Vereinen,
Kirchen, Kultur, Sport oder im Stadtmar-
keting: Ohne dieses große Engagement
wäre Heiligenhaus nicht das, was es heute
ist. Dieses freiwillige Mitgestalten stärkt
unseren Zusammenhalt, macht die Stadt
lebendig und verdient höchste Anerken-
nung wie auch Unterstützung.
Wie beurteilen Sie die gegebenen Nahver-
sorgungsmöglichkeiten für die Bürger?
Kurzzeitig war ich in Sorge, als der Re-
al-Markt geschlossen wurde und auch bei
der Eröffnung des Lidl im Hitzbleck-Forum
war unklar, wie es mit dem Standort am
Nonnenbruch weitergeht – als man das
Gespräch zur Verwaltung gesucht hatte.
Umso erfreulicher ist es, dass dort nun
ein deutlich größerer Neubau entsteht.
Auch mit der Ansiedlung von Netto in der
Innenstadt sind wir insgesamt gut und
breit aufgestellt. Erfreulich ist auch, dass
der Netto auf der Rheinlandstraße umge-
baut wird. Wichtig bleibt aber das Thema
Erreichbarkeit – gerade für ältere Bürgerin-
nen und Bürger, die nicht so mobil sind.
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Welche Lebensqualität bietet Heiligenhaus
seinen Bürgern?
Heiligenhaus bietet eine sehr hohe Lebens-
qualität, weil hier vieles in idealer Weise
zusammenkommt: eine grüne Umgebung,
kurze Wege, moderne Schulen und Kitas,
attraktive Freizeit- und Einkaufsmöglichkei-
ten sowie die Nähe zu den großen Städten
im Umland. Unsere Stadt verbindet also
Natur mit guter Infrastruktur und Urbani-
tät. Besonders wichtig ist mir dabei das
Gemeinschaftsgefühl – die Menschen hier
halten zusammen, unterstützen sich ge-
genseitig und prägen damit ein Lebensge-
fühl, das Heiligenhaus zu einem Ort macht,
an dem man wirklich gerne lebt.
Welche Prioritäten möchten Sie für die
nächsten Jahre innerhalb ihres Berufsfel-
des für die positive Entwicklung der Stadt
setzen?
Meine Priorität für Heiligenhaus, kurz und
knapp: Bildung, Wohnen, Wirtschaft und
Freizeit.
Bundesweit nimmt der Rechtsradikalismus
und die Unzufriedenheit der Menschen
zu. Ich wünsche Ihnen Herr Bürgermeister
bei allen Entscheidungen eine glückliche
Hand um die richtigen zukunftsträchtigen
Segel zu setzen und ich danke Ihnen für das
Interview.
Ruth Ortlinghaus


























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