Page 55 - Heiligenhauser Magazin 3 2025
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Ethik und Moral sind die Leitplanken
unseres Zusammenlebens. Gerade in einer
pluralistischen Gesellschaft im Wandel
brauchen wir gemeinsame Werte wie
Respekt, Verantwortung und Toleranz, um
trotz aller Unterschiede Orientierung und
Zusammenhalt zu bewahren.
Was hat Sie in Ihrer bisherigen leitenden
Funktion in Heiligenhaus am meisten beein-
druckt und was am meisten besorgt durch
die Unabänderlichkeit?
Am meisten beeindruckt hat mich in
meiner bisherigen Funktion die enorme
Leistungsfähigkeit und das Engagement,
das in Heiligenhaus vorhanden ist – sei
es in der Verwaltung, in der Politik oder
durch das Ehrenamt. Es zeigt, dass wir als
Stadt vieles gemeinsam bewegen können,
wenn alle an einem Strang ziehen. Besorgt
hat mich hingegen die Erfahrung, dass
es immer wieder Themen oder Haltungen
gibt, die sich trotz aller Sachlichkeit kaum
verändern lassen. Manche Diskussionen
sind von Verbissenheit oder Vorurteilen
geprägt, und in solchen Fällen stößt man
an Grenzen. Das ist für ein konstruktives
Miteinander eine echte Herausforderung.
Wie beurteilen Sie den städtischen Wandel
innerhalb der Stärken und Schwächen der
letzten Jahre?
Der städtische Wandel der letzten Jahre
zeigt, wie viel wir gemeinsam erreichen
können – Verwaltung, Ehrenamt, Vereine,
Wirtschaft und Bürgerschaft haben Heili-
genhaus spürbar vorangebracht. Das ist
eine große Stärke unserer Stadt. Natürlich
gibt es auch Schwächen, etwa begrenzte
Ressourcen oder steigende Erwartungen
an Verwaltung und Infrastruktur. Deshalb
ist es mir besonders wichtig, für mehr
Transparenz zu sorgen. Nur wenn Entschei-
dungen nachvollziehbar und verständlich
erklärt werden, schaffen wir auch mehr Ak-
zeptanz bei den Bürgerinnen und Bürgern.
Wo möchten Sie mehr Prioritäten setzen?
Besonders wichtig ist mir die Weiterent-
wicklung unserer Schulen. Wir haben in
den letzten Jahren fast an jedem Standort
erweitert oder saniert, aber es liegt noch
viel Arbeit vor uns – denn gute Bildung
braucht moderne Räume und Ausstattung.
Ein weiterer Schwerpunkt ist der bezahl-
bare Wohnraum. Mit der neu gegründeten
Heiligenhauser Bau- und Immobiliengesell-
schaft setzen wir hier aktiv ein Zeichen.
Das erste Wohnbauprojekt startet bereits –
ein klares Signal, dass wir dieses Themen
ernst nehmen.
Wie beurteilen sie die Fachkompetenz der
Verwaltung?
Die Fachkompetenz unserer städtischen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist außer-
ordentlich hoch. Mich hat schon in meiner
bisherigen Funktion beeindruckt, wie
professionell und engagiert auch komplexe
Aufgaben in einer vergleichsweise kleinen
Verwaltung gemeistert werden. Dieses
große Können und der starke Teamgeist
waren für mich ein wesentlicher Antrieb,
mich für das Amt des Bürgermeisters zu
bewerben – weil ich weiß, dass ich nur mit
einer so leistungsfähigen Verwaltung an
meiner Seite viel bewegen kann.
Wie wichtig ist Ihnen Bürgernähe?
Im Wahlkampf habe ich gemerkt, wie
wertvoll der direkte Kontakt ist – beim
Haustürwahlkampf, in den Stadtteilen oder
am Wahlstand. Da hört man, was die Leute
wirklich bewegt, manchmal sehr konkret
und ohne Umschweife. Diese Gesprä-
che sind für mich viel wichtiger als jede
Statistik.
Wie sehen Sie die vorhandenen Schulsys-
teme?
In Heiligenhaus sind wir mit unseren Schu-
len gut und breit aufgestellt. Wir haben in
den vergangenen Jahren viel saniert, er-
weitert und modernisiert – und diesen Weg
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