Page 87 - Heiligenhauser Magazin 3-2020
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  Also, der Weg zum HNO- Arzt in unerläss- lich, wenn sich die Kinder mehrmals im Jahr mit Schnupfen quälen. Kinder nähern sich der korrekten Lautsprache langsam
an. Mit dem Erwerb der Sprache, müssen die Laute und Lautverbindungen noch nicht störungsfrei sein. Die Bewegungen müssen im Mund abgestimmt werden. Dazu gehört das Miteinander von Lippen, Zunge, Zähne, den Kiefer, den harten und weichen Gau- men, den Nasen- und Rachenraum, sowie den Kehlkopf mit den Stimmbändern und natürlich die Lunge. Alles zusammen ergibt einen reibungslosen Muskelablauf.... Ein Wunderwerk der Koordination! Durch das Hören und Vergleichen kommen die Kinder zu den richtigen Lauten ihrer Muttersprache. Wenn ein Kind das Lallen und Imitieren nach einem halben Jahr einstellt, sollte sofort der Fach-Arzt hinzugezogen werden.
Die Augen sind wichtig. Das Kind braucht den Blickkontakt. Es lernt die Mundbewegun-
gen nachzuahmen und es muss die Dinge sehen, um ihnen einen Namen zu geben. Ein sogenannter Wiedererkennungswert muss da sein. Ein Kind erweitert seinen Radius, sobald es laufen kann und so sind auch viele neue sprachliche Erfahrungen in Reichweite. Wenn die Bewegungen der Hände und der Finger geschickter werden, nimmt gleich- zeitig die Mundgeschicklichkeit zu und das wiederum hilft der Artikulation. Die Handbe- wegung und die Mundbewegung stehen in einem engen Zusammenhang. Das fällt auf, wenn Kinder die Zunge zur Hilfe nehmen, sobald sie mit den Händen etwas zusam- mensetzen, oder schneiden. Fingerspiele un- terstützen diesen Verlauf und machen Spaß. Konzentration und Freude am Sprechen mit Handbewegungen, hinhören und hinschauen oder ‚hinspüren‘, lassen Kinder mit allen Sin- nen sprechen. Der Nährboden der Sprache ist eine liebevolle Umgebung. Kinder sind wie ein kleiner Baum, die zum Wachsen Wärme, Zuneigung, Geborgenheit brauchen. Die sprachlichen Fähigkeiten wachsen, gedeihen und vermehren sich und bringen später viele Früchte, wenn das Kind in einer offenen, liebevollen und gesprächigen Umgebung aufwächst.
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Barbara Städtler,
Dipl. Päd. und akad. Sprachheilpädagogin, Sprachheilbeauftragte des Kreises
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