Page 11 - Heiligenhauser Magazin 2 2023
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Die Nationalsozialisten nutzten den Rathausplatz für ihre propagandisti- schen Zwecke. So wirbt die Feuerwehr vor dem Rathausportal mit NS-Beflag- gung ihres Fahrzeugs stolz für Brand- verhütung. Man beachte die histori- schen Holzfenster des Gebäudes.
schen den Häusern waren immer wieder bis zur Straße hin Gartengrundstücke der Einwohner.
All das muss man im Hinterkopf haben, um zu verstehen, dass die Lage des heutigen Rathauses und des Rathausplatzes nicht bewusst gewählt, sondern reiner Zufall war. An dieser Stelle war nämlich im Jahre 1885 noch eine ausreichend große Baulücke, um mit der Errichtung einer Evangelischen Schule zu beginnen, in der mehrere bestehende Schulen des Straßendorfs zusammen- gefasst werden sollten. Das neue Schulgebäude wurde, anders als die anderen Häuser, von der Straße ein Stück weit zurückversetzt gebaut, denn davor, zur heutigen Hauptstraße hin, sollte der – wohl gemerkt unbefestigte! – Schulhof sein.
Einen Ortsmittelpunkt hatte das zu Velbert gehörende Straßendorf nicht. Als nun der Heili- genhauser Krieger-Verein „König Wilhelm“ den in den Kriegen von 1866 und 1870/71 gefallenen Männern ein Denkmal setzen wollte, gab es dafür entlang der Dorfstraße eigentlich keinen wirklich geeigneten Platz – bis auf den Schulhof der gerade im Bau befindlichen Evangelischen Schule.
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