Page 54 - Heiligenhauser Magazin 1 2024
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 DER IGEL
J
TIER DES
T
Naturgarten-Wissen
   Nachtwanderer, Insektenfresser, Einzelgänger und Winterschläfer. Er hat das Rennen mit dem Hasen gewonnen und dem schlauen Fuchs gezeigt, wer noch schlauer ist.
Die Deutsche Wildtier Stiftung hat den Igel
zum Tier des Jahres 2024 gewählt, um auf den schleichenden Bestandsrückgang aufmerksam zu machen.
Der Braunbrustigel (Erinaceus europaeus) gehört zusammen mit dem Maulwurf und der Spitzmaus zur Ordnung der Insektenfresser. Nach dem Bundesnaturschutzgesetz gehört der Igel zu
den besonders geschützten Tieren. Er darf nicht gefangen, verletzt oder getötet werden. Igel gibt es seit etwa 15 Millionen Jahren.
Schwindender Lebensraum
Der Igelbestand nimmt nicht nur in Deutschland stetig ab. Mittlerweile wird er auf der Roten Liste der Säugetiere bereits in der Kategorie „Vor- warnliste“ geführt. In England wird er hedgehog genannt, was wörtlich übersetzt Heckenschwein bedeutet. Dieser Name weist auf seinen natürli- chen Lebensraum hin.
Ursprünglich war dies eine strukturreiche Feldflur. Dazu gehören vor allem Hecken, Säume und Raine, die ihm Nahrung, Nistplätze und Verstecke bieten. Diese für den Igel wichtigen Lebensräume sind in unserer ausgeräumten Landschaft jedoch immer seltener zu finden. Naturbelassene Grünflächen, Brachen und verwilderte Freiflächen verschwinden zunehmend.
Stattdessen prägen aufgeräumte Agrarflächen mit Monokulturen das Landschaftsbild. In der Landwirtschaft werden immer größere Maschinen eingesetzt und dafür riesige zusammenhängende Ackerflächen geschaffen. Um Platz zu schaffen, wurden Hecken und Feldgehölze gerodet und Landschaftsstrukturen begradigt. Hier findet der Igel keinen Lebensraum mehr.
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