Page 3 - Heiligenhauser Magazin 1 2024
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  Was rieselt, was rinnet so schnell?
Was blitzt in der Sonne, was schimmert so hell? Und als ich so fragte da murmelt der Bach:
Der Frühling, der Frühling, der Frühling ist wach.
Was knospet, was keimet, was duftet so lind ? Was grünet so fröhlich, was flüstert im Wind? Und als ich so fragte da rauscht es im Hain:
der Frühling, der Frühling, der Frühling zieht ein.
Liebe Leserin, lieber Leser
mit diesem Poem von Heinrich Seidel grüßen wir Sie zur schönsten Jahreszeit, dem lange erwar- teten Frühling, mit der aufblühenden Natur, den heller und länger werdenden Tagen. Das weht die Probleme ein wenig weg und neue Hoffnung ist in den Gesichtern der Menschen zu lesen. Kaum jemals wurde der Frühling so ersehnt wie heute. Nur eine kleine Schneedecke verzauber- te die Dörfer und Städte. Regen, Sturm, Kälte und lähmende Dunkelheit waren vorherrschend und glichen den zunehmenden Problemen des Landes. Steigende Lebenskosten waren seit Monaten im Vormarsch; die Ampelkoalition konnte schlecht gemeinsame Nenner finden. Die Prozentzahlen der Mitglieder in den etablierten Parteien sanken bis auf ein dato kaum dagewe- senes Tief. Nur die Zahlen der Rechtspopulisten, der AFD, stiegen und stiegen. Auch außerhalb dieser Partei nahmen die Rechtsextremisten in unserem Lande ständig zu. Da kam Angst auf vor dem Verlust der Demokratie und die ersten Protestmärsche wurden gesichtet. Der 27. Januar, der von den Vereinten Nationen prokla- mierten Holocaust-Gedenktag für die 6 Millionen bestialisch ermordeten Juden, rissen die Men- schen aus der Lethargie. Denn wieder erzählten in den Medien die letzten Überlebenden aus den Konzentrationslagern ihre grausamen Erlebnisse und mobilisierten weit mehr als eine Million Menschen zum weiteren Protest.
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