Page 58 - Heiligenhauser Magazin 1 2022

Heimatloft Fritz Werner
Ob usem Platt ens watt vertelle,
dat kömmt mich grad ens en der Senn. Verget auch nit, mech fürtestellen: Ech sinn de aule „Fritz vam Penn“
Owen am Penn sinn ech geboren, dat es noch Helgenser Gebiet. On watt us brawe Aulen woren, die paßten enn die aule Tied.
Tu jeder Tied sech nett bedragen,
wud nem Jong mols höllisch schwor, grad ech, ech koun mech net beklagen, ech krieg se, wann dat nüdig wor.
Minn Helgens kann ech net verjeten, dat sag ech ömmer, ömmer wier, hann op der Schulbank hei geseten, gang och he-i en di Kengerliehr.
Van grodob für et lewen lieren,
wud us Blagen doch reiht nohgeleit, wat wüden wir dat respektieren, häden wir noch ens Gelegenhe-it.
Dat ganze Dorp diat us gehüren,
nie wud de Schualwegg us te lang, diaden manchen Striek reskieren,
bloß vorm Schutzmann woren wir bang.
Minn Helgenhus enn aulden Tieden,
du wors für mech die janze Welt,
ech hat dech jän, ech maut dech lieden. du häß minn Jugend uhtjeföllt.
Heimatloft Fritz Werner
Auf unser Platt mal was erzählen,
das kommt mir gerade in den Sinn. Vergess auch nicht, mich vorzustellen, ich bin der alte Fritz vom Pinn.
Oben am Pinn bin ich geboren,
das ist noch Heiligenhauser Gebiet. Und was die braven Alten waren. Die passten in die alte Zeit.
Zu jeder Zeit sich nett betragen,
war einem Jungen höllisch schwer, grad ich, ich kann mich nicht beklagen, ich kriegte sie, wenn‘s nötig war.
Mein Heilgenhaus kann ich nicht vergessen, Das sag‘ ich immer, immer wieder,
hab auf der Schulbank hier gesessen,
ging hier auch in die Christenlehr.
Von Grundauf für das Leben lernen Wurd uns Blagen doch recht nah‘ gelegt. Was würden wir das respektieren, hätten wir dazu noch Gelegenheit.
Das ganze Dorf tät uns gehören,
nie würd‘ der Schulweg uns zu lang,
wir würden manchen Streich riskieren, nur vor dem Schutzmann war‘n wir bang.
Mein Heilgenhaus in alten Zeiten.
du warst für mich die ganze Welt,
Ich hatt‘ Dich gern, ich mocht dich leiden. hast meine Jugend ausgefüllt.
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HEIMATLOFT