Page 17 - Kraut & Kröte
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    1 Holzbiene
Vielen Insekten dient das abgestorbene Holz als Kinderstube oder Winterversteck. Der ökologische Wert eines abgestorbenen Baumes ist mindestens so hoch einzuschätzen, wie der eines lebenden Baumes. Deshalb sollte Totholz in keinem natur- nahen Garten fehlen. Hierbei gilt der Grundsatz: „Je dicker, desto besser“. Auf einem größeren Grundstück lässt sich vielleicht ein Platz für einen Totholzhaufen aus Baumstämmen und dicken Ästen finden. Im kleineren Garten kann ein Holz- stapel je nach Standort auch zusätzlich als dekora- tiver Sichtschutz fungieren.
Abgestorbenes Holz von Obstbäumen ist beson- ders wertvoll. In mürbe Stämme oder dicke Äste solcher Bäume nagt die etwa 25 Millimeter große Blauschwarze Holzbiene Ende Mai ihre Niströhre. Darin legt sie 7 bis 8 Nistzellen an, die mit einem Gemisch aus Pollen und Nektar verproviantiert werden. Jede Zelle wird mit einem Ei bestückt.
Die geschlüpften Larven ernähren sich von dem Pollen-Nektargemisch und fliegen im Spätsom- mer aus. Weil fast überall geeignete Nistplätze fehlen, ist die Art leider nur vereinzelt anzutreffen. Mit Totholz an einem sonnigen Standort in Ihrem
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