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Ursula Schwarze
„Kunst ist das was Welt wird, nicht was Welt ist“. Über diesen Aphorismus“ philosophierte vor vie- len Jahrzehnten schon der Satiriker Karl Kraus. Die Aussage spiegelt sich auch in der neuen Kunstausstellung der Kreissparkasse Düssel- dorf, Filiale Heiligenhaus. Wieder einmal bietet das Geldinstitut einer Künstlerin ein Forum. Vom 22.10. -9.11. sind farbenprächtige leuchtende Ölbilder unter dem Motto „Ansichtssache“ von der Malerin Ursula Schwarze zu sehen. Ein Terminus, der Fragen aufwirft und gleichzeitig auf einen hohen intellektuellen Anspruch des Wirkens hinweist. „Moderne Kunst braucht sub- jektive Ansicht und ein sich einlassen“, betont die Künstlerin. Sie hat sich ganz einer bevorzug- ten, schöpferischen Art, der ungegenständlichen oder wie es immer noch in den Annalen heißt, der abstrakten Kunst verschrieben. Was heißt eigentlich abstrakt? Etymologisch, also von
der Bedeutung her, kommt das Wort aus dem lateinischen „abstraktus“ und bedeutet soviel wie Abgezogen oder Weggezogen. Vom Wort- sinn her meint der Begriff unmissverständlich „ungegenständlich,“ das heisst, eine Kunst, die in Bezug zur sinnlichen konkreten Erscheinungs- weise die Realität aufgibt und die Imitation der Naturbilder verlässt, um im reinen Hantieren
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