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größeres Domizil. Während der beiden Weltkriege stagnierte die Entwicklung. Der Erste Weltkrieg brachte vermehrte Ausleihzahlen aber  nanzielle Nöte ohne Möglichkeiten zum neuen Bu- cherwerb. 1925 konnte die Volksbü- cherei dann mit einem Bestand von
1 700 Bänden arbeiten und wurde in die Gemeindeverwaltung integriert.
Sie erfreute sich regen Zuspruchs und musste ständig erweitert werden. 1928 waren 2.345 Bücher vorhanden.
Vom Ersten Weltkrieg bis zur Macht- ergreifung Hitlers nahmen der Stel- lenwert und die Aufgaben der Büche- reien bei steigenden wirtschaftlichen, politischen und sozialen schwierigen Zeitabschnitten ständig zu. So auch in Heiligenhaus. Dieser Stellenwert spiegelt sich innerhalb des gesamten Jahrhunderts in schwankenden Epo- chen. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten kam für die Öffent- lichen Bibliotheken das Ende der freien Meinungsbildung und –äußerung und
für die deutsche Literatur mit der Bü- cherverbrennung am 10. Mai 1933 die dunkelste Stunde in ihrer Geschichte. Ein großer Prozentsatz des Heiligenhau- ser Bestandes wurde vernichtet. Das brachte die größte Stagnation innerhalb der ersten 50 Jahre in der Entwicklung der Volksbücherei. Nach dem Zwei-
ten Weltkrieg fand eine erneute, jetzt notwenige „Säuberung“ des Bestandes statt.
Bis zum heutigen Informations-, Kommunikations- und Kulturzentrum war es für die Bücherei seit den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts ein stets steigender erfolgreicher Weg. Bis 1957 blieb das neue Rathaus ihr Domizil. Mit Hilfe der Staatlichen Büchereistelle in Essen wurde der Buchbestand von der bisherigen Thekenbücherei auf
eine Freihandausleihe umfunktioniert. Diese Freihandausleihe, wo der Leser sich selbst die Lektüre aussuchen kann, wurde 1957 in neuen Räumen am
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