Page 42 - Heiligenhauser Magazin 3-2020
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Nachruf Rolf Watty
„Niemals geht man so ganz“ heißt es im Poem eines deutschen Dichters.
Das betrifft in hohem Maße Rolf Watty. Er starb nach kurzer schwerer Krankheit am 24. September im Alter von 85 Jahren. Der tief im Katholizismus verwurzelte Landge- richtsdirektor a.D. hinterlässt viele Spuren. Sein vom Ethos geprägtes Denken und Handeln basierte vor allem auf sozialen und christlichen Werten. Seine Erkenntnisse aus langjährigen privaten Studien der Theologie, Soziologie Philosophie, Bildender Kunst, Musik und der Geschichte setzte der gebürti- ge Düsseldorfer über Jahrzehnte in unter- schiedlichen Gremien seiner Wahlheimat um, so in religiösen und sozialen Verbänden, vor allem aber im Stadtmarketing und im Geschichtsverein. Rolf Watty half wo die
Not am größten war, kümmerte sich um die Integration von Asylanten und Flüchtlingen, sponserte zahlreiche Projekte, gab kulturelle und historischen Impulse. Und das alles
mit dem Ziel die Kommune innerhalb einer pluralistischen Gesellschaft für ihre Bürger lebens- und liebeswerter zu gestalten.
Der ideenreiche Rheinländer zählt zu den Gründungsmitgliedern im Stadtmarketing Ar- beitskreis Kultur und Gesellschaft. 25 Jahre war er hier ein verlässlicher Begleiter, Ideen- geber und verantwortungsvoller Mitarbeiter
an der Basis. Zu nachhaltigen Projekten
wie Kirchturmbeleuchtungen, Denkmalstein in Hetterscheidt zur Erinnerung an den Pietis- ten Tersteegen, und zu erläuternden Straßen- schildern gab er Denkanstöße. Etliche Jahre kämpfte er unermüdlich zur Realisierung eines Bürgerbusses. Heute gilt Rolf Watty als dessen Gründungsvater. Er war von Anfang an Leiter des für alle Arbeitskreise zustän- digen Fördervereines Stadtmarketing. Seine juristische Hilfestellung war hier unerlässlich.
Den 50jährigen Geschichtsverein leitete Rolf Watty über viele Jahre. Er war Herausgeber des jährlich erscheinenden Publikationsor- gans „Cis Hilinciweg“. Durch seine fundierten historischen Kenntnisse war er der geistige Kopf, führend und als Koordinator in der For- schungsarbeit, im Veranstaltungsprogramm und den vielen unvergesslichen Tagesfahr- ten. Alles immer gesehen im Kontext zu aktuellen Ereignissen im politischen und kulturellen Zeitgeschehen.
Rolf Watty hat sich um seine Wahlheimat verdient gemacht, er wurde vom Bürgermeis- ter der Stadt mit der höchsten Ehrung, der Schlotschmed-Medaille, ausgezeichnet. Vor allem die Mitglieder des Stadtmarketings und des Geschichtsvereins werden ihm ein ehrendes Gedenken bewahren.
Ruth Ortlinghaus
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