Page 72 - Heiligenhauser Magazin 2-2021
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  (heute Geschichtsvereins Museum). Um den alten urigen Stauteich ranken sich viele Anek- doten und Mythen in Bezug auf das ehemalige Schloss (in den Annalen genannt slot) und seine Bewohner. Aber welche Historie verbirgt sich hinter dem idyllischen Tal auf dem Weg von Heili- genhaus nach Essen-Werden? Diese Geschichte und somit die von Heiligenhaus ist eng verknüpft mit dem Werdener Benedektiner Kloster, das 799 von dem Abt Luidger gegründet wurde. Damit
die himmlischen Heerscharen seinem Seelenheil gnädig wären, schenkte bereits 847 ein gewisser Wolf seinen umfangreichen Besitz rund um die Villa „hestratescethe“ (Hetterscheidt) diesem Kloster. Diese Schenkung war für die Abtei der Anfang der Entwicklung zu einem der größten Grundbesitzer mit Eigentum bis zu den Nieder- landen. Und das bis zur Säkularisation 1803. 11 Bauernhöfe gehörten zum Werdener Hofverband Hetterscheidt und weitere 14 lieferten Abgaben dorthin, waren also dem Kloster zinspflichtig. Im sogenannten Slot (Schloss) hatten die unter- schiedlichen Äbte ihren Wohn- oder Sommersitz. In den Annalen wird 1574 das Hauptgebäude des Anwesens als die „Prinzipalbehausung des Abtes“ erwähnt. Eine vom Abt Duden 1582 er- stellte Karte bezeichnet das Slot als Wasserburg. Bekannt ist, dass spanische Truppen 1587 das Gebäude durch Brandstiftung völlig vernichteten. Nach dem Wiederaufbau durch Abt Hugo Preu- teus (1614-46) wurde die Anlage mit einer Mauer umgeben. Der Standort der Gebäude dürfte rund
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