Page 76 - Heiligenhauser Magazin 1 2024
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Ute Dix
   Ute Dix –
eine malende Philosophin und Visionärin. Die Künstlerin wurde 1942 Konturen erreichte sie eine fließende Bewegung. Auf der
geboren und ist vor wenigen Wochen gestorben; seit 1971 lebte sie freischaffend in Hei- ligenhaus. „Kunst ist Magie – meist jenseits der Reali- tät“, sagen die Philosophen. Und diese Magie gehörte auch zum Lebenswerk von Ute Dix. Ihre Werke zeigen prägnant unterschiedliche Entwicklungen und Stilrich- tungen über viele Jahrzehnte vom Naturalismus, über
den Surrealismus bis zum utopischen und visionären Symbolismus. Es sind weder ein einheitlicher Stil noch moderne Zeittendenzen sichtbar. Und das macht den
Suche nach Wahrheit und Erkenntnis innerhalb des künst- lerischen Prozesses aber wurde die Malerei immer mehr zum bevorzugten Metier. Hier sah sie die Möglichkeit, in Visionen und Utopien mit unerschöpflichen Farbexperi- menten ihre Entwicklung zu erweitern.
Ute Dix setzte sich mit den geistigen Strömungen der Zeit auseinander, vor allem in Musik und Philosophie inspirierten lange ihre Kreativität. Natur und Schöpfung wurden zu wesentlichen Themen und die Bedrohung
der Umwelt zur existenziellen und substanziellen Frage. Bilder im klassischen Stil des Surrealismus zeigen in schreiender, expressiver Farbigkeit die Realität einer durch Technik und Wissenschaft bedrohten Erde. Miss- stände und Vernichtung des menschlichen Lebensraumes werden sichtbar in der visionären Verfremdung archi- tektonischer Gebilde. In konträrer expressiver Farbigkeit erreichen sie in Denkanstößen mahnende Visionen. Ute Dix betonte immer wieder: „Es geht mir nicht um eine vordergründige Zivilisation, sondern um einen Appell für
 Reiz ihres Lebenswerkes
aus. Immer noch gleicht ihr Haus einem Museum, vom Dach bis zum Boden erzählen malerische Bilderwelten von einer talentierten Künstlerin. Schon als Kind fand ihre Gedanken- und Gefühlswelt Ausdruck im künstlerischen Gestalten. So studierte die passionierte Naturliebhaberin und Umweltschützerin Gra- phik und Malerei. Ihre frühen, von der Graphik geprägten Arbeiten sind Auseinander- setzungen in der Wechsel- wirkung von Mensch und Technik. In schwingenden
die humane Aneignung der Natur mit de ihres ökologischen Gleichgewichtes.“
 m Verständnis
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