Page 29 - Heiligenhauser Magazin 1-2023
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   Ampfer-Grünwidderchen
Pflanzen. Etwa roter Lein aus Nordafrika, die Schleifenblume aus den Gebirgsregionen Südeu- ropas, Mohn aus Kalifornien oder Cosmeen aus Südamerika. Diese Pflanzen werden höchstens von Generalisten wie der Honigbiene angeflogen, vielleicht verirrt sich auch mal ein Schmetterling in den Blütenkelch.
Für die vielen spezialisierten Insektenarten, wie etwa die rund 500 verschiedenen Wildbienen und für die meisten Schmetterlingsarten, taugen diese Mischun- gen rein gar nichts. Sie alle brauchen vor allen Dingen heimische Wildpflanzen, die allerdings eher zart blühen und bei Weitem nicht so auffällig bunt. Zudem sind die angebotenen Samen fast immer einjährig.
Viel wichtiger aber sind mehrjährige Pflanzen für Insekten, weil nur sie den Reproduktionszyklus ermöglichen. Ein Schmetterling zum Beispiel legt seine Eier an Pflanzenstängel, im Laufe der Folge- monate verpuppen sie sich, um dann im nächsten Jahr zum Schmetterling zu werden. Einjährige Pflanzen verwelken im Herbst, werden entsorgt und damit verschwindet auch die nächste Insektenge- neration.
Eine mehrjährige Blühfläche ist außerdem viel pflegeleichter und auf Dauer preiswerter. Einmal eingesät und zweimal im Jahr gemäht, kommt sie jahrelang immer wieder.
Jetzt ist auch noch Zeit, um Pläne zu machen. Betrachten man den eigenen Garten aufmerksam, möchte man eventuell eine Veränderung hervorrufen. Die Rasenfläche ist zu groß und zu arbeitsintensiv, die Kinder sind größer geworden und der Sandkasten und das Trampolin werden nicht mehr genutzt.
Dabei ergibt sich auch die Möglichkeit, das eine oder andere Naturmodul zu integrieren. Ein Natur- modul imitiert dabei einen in der Natur vorkommen- den Lebensraum.
Einen Reisighaufen aus den Ästen und Zweigen des zurückgeschnittenen Obstbaumes oder Hecke beispielsweise. Oder auch gleich eine Totholzhe- cke. Sie bietet Nistmöglichkeiten für zahlreiche Vogelarten.
 Frühlingspelzbiene
 Stieglitz auf Wilder Karde
  Kleine Nachtpfauenaugen
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