Page 3 - Heiligenhauser Magazin 1-2021
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  Frühlingsglaube
Die linden Lüfte sind erwacht,
Sie säuseln und weben Tag und Nacht, Sie schaffen an allen Enden.
O frischer Duft, o neuer Klang!
Nun armes Herze sei nicht bang!
Nun muss sich alles, alles wenden.
Die Welt wird schöner mit jedem Tag Man weiß nicht, was noch kommen mag. Das Blühen will nicht enden.
Es blüht das fernste, tiefste Tal:
Nun, armes Herz, vergiss der Qual!
Nun muss sich alles, alles wenden!
Liebe Leserin, lieber Leser
Mit dem Gedicht von Ludwig Uhland, dem 1787 geborenen Lyriker der schwäbischen Romanik, grüße ich Sie zur schönsten und prächtigsten Zeit im Jahreslauf. Mit der Gewissheit „nun wird sich alles, alles wenden“ weicht Jahr für Jahr die frühe Dun- kelheit dem Licht und die Natur erwacht zu neuem Leben. Ich habe das Poem bewusst gewählt wegen der hoffnungsvollen Zeilen „Nun muss sich alles,
alles wenden“. Symbolisch möchte ich die Aussage verstanden wissen im Blick auf die erschreckend vieles vernichtende Pandemie. Verlieren Sie nicht die Hoffnung , werden Sie nicht mutlos! Auch dann nicht wenn die Perspektiven auf schnelle Normalität noch gering sind! Wenn wir alle, wirklich alle, nach den vorgegebenen Schutzmaßnahmen leben wird es bald heißen: nun muss sich alles, alles wenden. Ich glaube fest daran, denn das ist nach Krisenzeiten innerhalb der abendländischen Geschichte immer so gewesen. Aber ich will über Corona weder analysieren noch reflektieren – das geschieht täglich in den Medien.
Viele Heiligenhauser Kulturinstitutionen, Vereine und Kirchen versuchten 2020 in kleinen Aktionen und Videos zu unterhalten und Denkanstöße zu geben oder Trost zu spenden. Das Kulturamt bot Wende- hammer-Konzerte auf freien Plätzen an. Ensembles
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