Page 19 - Heiligenhauser Magazin 1-2021
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  die Lehren seiner Stellvertreter vergehen nicht“, wie es im 1. Psalm heißt „Sein Laub wird niemals welk“. Am unteren Rand des Kunstwerkes verkörpert eine Schlange die Verführung, das Böse und Sündhafte, das der Kreuzesstamm aber durchbricht. Aus ihm wächst der Baum des Lebens inmit-
ten von Latten, die nach den Worten des Künstlers„ wie ein Stromgerüst die Technik verkörpern sollen, die die Natur zerstört und verändert“. Aber die baumartige Stele sym- bolisiert letztlich. das immer neu erwachen- de Leben. Schützend umhüllen die Blätter den kleinen Korpus Christi. Er hat sein Leiden, alle Erdenschwere überwunden, ruht friedlich und ganz ergeben in dem von sei- nem Vater vorher bestimmten Kreuzestod, geborgen jenseits aller Gefahren In dieser kunstvollen Ausarbeitung, den feingliedrigen Rippenblättern und dem gesamten Ausbau spiegelt sich die bekannte Genialität des Bildhauers.
In allen sakralen Kunstwerken des Abendlan- des – auch in denen der Heiligenhauser Kir- chen - schwingt letztlich die heute wichtiger denn je verheißungsvolle Botschaft „Fürchtet Euch nicht“ .
Ruth Ortlinghaus
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