Page 77 - ITAtube Journal 3 2023
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    n Wurden Arbeitsgeräusche aufgenommen, hauer dessen vorwiegend begehbare
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künstlerischen Prozess. Junge Männer, Kopf. „Was soll der Schrott“ oder „Die Welt die rostige vorgefertigte geometrische wird immer verrückter“ war da zu hören
Stahlformen ins Treppenhaus schleppten, glichen Gladiatoren. “This is the Begin- ning“, rief Hagebölling laut und warf unter Funken sprühenden Blitzen innerhalb einer Viertelstunde eine Tonne Stahl in vorgefer- tigten Stücken in die Ecke. Es entstand eine pyramidenartige Skulptur. Während des Schöpfungsaktes
m Schöpfungsaktes blieben Rathausbesucher Heiligenhauser Rathaus.
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Bei der sehr gut besuchten Vernissage erläuterte die Kunsthistorikerin und Pro- jektleiterin Sinn und Ziel der Aktion sehr einfühlsam und es entstanden tiefsinnige Diskussionen. Viele Besucher hätten gerne an dem Schöpfungsakt teilgenommen. Der Künstler Wilfried Hagebölling, 1941 gebo-
Zeit“, erklärte der Kün
stehen, einige lachten und schüttelten den
Ruth Ortlinghaus
ren und
er Stahl-Bild-
ein hoch angesehen
 überarbeitet von einem Toningenieur und Stahlskulpturen nicht nur in den berühmten als Konserve eine Etage höher installiert. deutschen Museen zu finden sind, war hoch Beim Vorbeigang an der Skulptur setzt ein beglückt. Aber die Freude sollte nicht lange Impuls die Geräuschkulisse über einen dauern. In einer Nacht drangen Kunstba- Lautsprecher in Gang. „Das Gehör als nausen in das Rathaus ein und zerstörten zusätzliches Sinnesinstrumentarium soll das Eckstück. Weites Entsetzen und Un- das Raumerlebnis vergrößern, mit dem Ziel verständnis, das bis heute währt – immer einer innigen Verbindung von Raum und noch, auch nach fast 30 Jahren, erinnert
stler. Während des man sich an das Drama der Zerstörung im
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